Zeitgedanken aus der Froschperspektive
7. Dezember 2021 400 000 zusätzliche, neue Wohnungen ?
Die Ampel-Koalition will die Wohnungsnot in den Ballungsgebieten mit dem Neubau von 400 000 Wohnungen, davon 100 000 Sozialwohnungen und weitere 150 000 Einheiten für "mittlere Einkommen" bezahlbar bauen lassen. Für Bauwirtschaft, Wohnungsgesellschaften und Mieter-Lobby ist das Musik in den Ohren. So werden soziale Brennpunkte der Zukunft geschaffen. Am 8. Dezember verkündete Kanzler Scholz im ZdF: 400 000 pro Jahr ! ? Aber Mietpreisbremsen/ -deckelungen und ständige Verschiebungen im Mietrecht werden natürlich private Investoren in Scharen anlocken !? Schnell und möglichst billig wird der Beton weiter die Landschaft schlucken. Gleichzeitig stehen in den strukturschwachen, ausgedehnten, ländlichen Bereichen zigtausend Immobilien leer oder sind bereits verfallen. Alleine im Landkreis Goslar sollen einem Artikel in der Goslarschen Zeitung zufolge weit über 2000 Wohnungen bzw. Häuser leer stehen.
Seit über fünfzig Jahren haben wirtschaftlicher Strukturwandel und politische Fehlsteuerung aus den Mittel- und Kleinstädten viele Arbeitsplätze und damit besonders junge Menschen in die Großstädte gezogen. Der Abbau von Behörden und ihrer Arbeitsplätze sowie die Ansiedlung neuer Betriebe/Behörden in den Ballungsräumen sind ebenfalls mit Ursachen für "Wohnungsnotstand" auf der einen und massenhaften Leerstand auf der anderen Seite.
Unzureichender, teurer ÖPNV und ständig steigende Pendelkosten sind weitere Faktoren in diesem Prozess.
Viele Menschen haben ihren beschaulichen Heimatort... der vielleicht etwa so aussah... ...gegen solche Umfelder (oft) eintauschen MÜSSEN !
Großzügige Förderung der Sanierung von Altbauten und die konsequente Verteilung von standort-unabhängigen Arbeitsplätzen "aufs Land", die es im IT-Zeitalter wieder massenweise geben könnte, würden umweltfreundlich und nachhaltig die Lage weitgehend entspannen. Die sogenannten strukturschwachen Gebieten bekämen so auch wieder eine Zukunftsperspektive.
Nebeneffekt: Die Milliarden würden nicht ungebremst in den Kassen der Baukonzerne und großen Wohnungsgesellschaften landen aber zahllose kleine und mittelständische Betriebe stützen.
Ein Frosch kann natürlich von unten nur einen kleinen Teil der Zusammenhänge in diesem breiten Thema sehen... |
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Peter Spei harzfuchs@web.de |